wildau.de »Startseite »Aktuelles »Meldungsübersicht »Meldungsübersicht »Lichtverschmutzung – und was wir dagegen tun können

Lichtverschmutzung – und was wir dagegen tun können

Der Einfluss von – künstlichem – Licht im Freien auf unsere Umwelt ist vielleicht noch nicht so bekannt, weshalb wir auch auf dieses Thema hinweisen wollen: Licht ist der stärkste Zeitgeber, nach dem sich nahezu alle Organismen dieses Planeten richten. Seit rund drei Milliarden Jahren ist der natürliche Hell-/ Dunkelrhythmus aus Tag und Nacht in den Genen fast aller Geschöpfe fest verankert und steuert nahezu alle lebenswichtigen Prozesse, vor allem Wach- und Schlafphasen oder z.B. Zell-Reparatur und -Regeneration.

Da unsere Nächte durch den steigenden Einsatz von Kunstlicht immer heller werden, verwässert dieser Hell-/ Dunkelrhythmus zusehends und die unentbehrliche Dunkelheit der Nacht schwindet, was nicht folgenlos bleibt. Dafür steht inzwischen der Begriff der Lichtverschmutzung (auch Lichtmüll oder Lichtsmog), womit die unnatürliche Aufhellung der Nacht und des Nachthimmels durch künstliches Licht gemeint ist. Der sogenannte chronobiologische Rhythmus von Lebewesen kann damit erheblich gestört werden. Nachtaktive Vögel und Insekten z.B. werden in ihrem Tages-/Nachtablauf oder bei der Orientierung beeinträchtigt und der natürliche Wachstumszyklus von Pflanzen durcheinandergebracht. Dabei kann es zu regelrechten „Burn-Out“-Erscheinungen kommen, letztlich sogar zu Artensterben. Ganze Ökosysteme können ins Wanken geraten - da letztlich alles miteinander vernetzt und verbunden ist. Damit sind die Folgen der Lichtverschmutzung dann nicht zuletzt auch für uns Menschen sehr umfänglich und weitreichend!

Mit einfachen Mitteln könnte aber die Lichtverschmutzung zumindest gemindert - und gleichzeitig auch noch Energieeinsparung erreicht - werden. Was man zur Reduzierung der Lichtverschmutzung tun kann:

Notwendigkeit:
Licht nur zur erforderlichen Wegesicherheit und Orientierung nutzen, Außenlicht zu rein dekorativen Zwecken sollte generell vermieden werden – speziell in Gärten, auf Pflanzen, Natur- und Wasserflächen.
Intensität:
möglichst geringe Lumen-Werte (lm) nutzen, größere Flächen besser mit mehreren schwachen Lichtquellen ausleuchten anstatt mit nur einer einzigen sehr hellen.

Richtung:
Ausleuchtung nur nach unten richten, Streulicht zur Seite und vor allem nach oben vermeiden. Hier helfen beschirmte Gehäuse oder LED-Reflektorlampen

Montagehöhe:
Je niedriger, desto besser! Dadurch entsteht weniger Blendung und die Streuverluste in die Umgebung werden reduziert.

Farbe:
Je gelber, desto besser! Farbtemperaturen von 2700 Kelvin möglichst nicht überschreiten.

Dauer:
Beleuchtung nur so lange man sie benötigt. Hier helfen Bewegungsmelder. Dauerlicht vermeiden und möglichst ab 22 Uhr (Sommer wie Winter) abschalten (Zeitschalter).

Weitergehende Informationen und Anregungen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung finden Sie unter https://www.paten-der-nacht.de