wildau.de »Startseite »Aktuelles »Meldungsübersicht »Informationsveranstaltung über den in Wildau geplanten Wohnheimneubau

Informationsveranstaltung über den in Wildau geplanten Wohnheimneubau

16.12.2016 Am Donnerstag, dem 15.12.2016, führten die Stadt Wildau und die Wildauer Wohnungsbaugesellschaft unter Beteiligung von Vertretern des Landkreises Dahme-Spreewald im großen Saal des Volkshauses Wildau eine Informationsveranstaltung zu dem in Wildau geplanten Wohnheimneubau für Kriegsflüchtlinge, Asylbewerber sowie andere Nutzer durch.
Informationsveranstaltung der Stadt Wildau und der Wildauer Wohnungsbaugesellschaft.jpg
Foto: Uta Schmidt
Beginn der Veranstaltung war um 17.30 Uhr. Knapp 40 Bürger hatten sich eingefunden, um die Informationen zu erfahren und entsprechend zu diskutieren bzw. Positionen zu beziehen. Zu Beginn der Veranstaltung erläuterte der Wildauer Bürgermeister die lange Vorgeschichte des Projektes – eine erste entsprechende Informationsveranstaltung hatte es im Volkshaus Wildau schon am 22.10.2015 mit ca. 250 Teilnehmern gegeben.

Der damals für das Frühjahr 2016 angekündigte Bau einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge musste zeitlich hinaus geschoben werden, weil sich der Flüchtlingszustrom ab Ende 2015 deutlich verringerte und die entsprechende Bedarfslage für Flüchtlingsunterkünfte sich deutlich veränderte. Der Bürgermeister machte deutlich, dass die Kommunen verpflichtet sind, dem Landkreis bei der Bewältigung der großen Aufgabe der Flüchtlingsunterbringung zu helfen. Die Landkreise sind hier die Hauptverantwortlichen und mit dieser Aufgabe besonders stark belastete Organisationseinheit, aber die Kommunen müssen helfen. Für den Landkreis und für die „Kommunale Familie“ insgesamt stellt sich inzwischen das Hauptproblem, die rechtlich mit einer Bleibeperspektive anerkannten Flüchtlinge und Asylbewerber in Wohnungen unterzubringen. In unserer Region, der Nordregion des LDS,  gibt es aber kaum freie Wohnungen. Deshalb hat sich die Wildauer Wohnungsbaugesellschaft bereit erklärt, mit einem „flexiblen“ Wohnheimneubau die Situation zu verbessern. Flexibel heißt, dass sowohl noch nicht anerkannte Flüchtlinge als auch statusrechtlich anerkannte Flüchtlinge und auch andere Nutzer ohne „Asylhintergrund“ in dem Wohnheim nach seiner Fertigstellung untergebracht werden können.

Das konkrete Wohnheimprojekt wurde von Herrn Frank Kerber, dem Geschäftsführer der Wildauer Wohnungsbaugesellschaft, und dem Chef des beauftragten Planungsbüros Senator GmbH, Herrn Thomas Kühn, erläutert.
Das Wohnheimgebäude soll im Spätherbst 2017 fertig sein. Geschaffen werden insgesamt 48 Appartements, davon 6 Doppelappartements und 42-Singleappartements. Das Wohnheimgebäude entspricht den vorgegebenen Unterbringungsstandards und wird auch städtebaulich in die dynamische und wachsende Stadt Wildau hineinpassen. Der konkrete Standort ist an der L 401/Friedrich-Engels-Str. ortsausgangs in Richtung Zeuthen neben dem jetzigen Interimsstandort des Amtsgerichtes Königs Wusterhausen, also zwischen dem Amtsgericht und der Bahnstrecke.

Im Weiteren erläuterte der Vertreter des Landkreises, Herr Heiko Jahn (Referent des Landrates), die Dringlichkeit des Wohnheimneubaus aus Sicht des Landkreises. Der Landkreis wird wahrscheinlich für die ersten 5-7 Jahre das Objekt anmieten und in dieser Zeit die Refinanzierung der WiWO-Investition sicherstellen. Die Weiternutzung wird sich offen für alle Interessentengruppen gestalten, darunter wesentlich auch für Studenten.

In der Diskussion wurde die notwendige Flüchtlingsunterbringung durchaus kontrovers diskutiert. Es gab ein engagiertes Für und Wider. Auch der nicht geringe wirtschaftliche Aufwand für die WiWO wurde diskutiert.  Von Seiten des Landkreises, der Stadt und der WiWO wurde die Notwendigkeit der entsprechenden Investition deutlich gemacht. Die Unterbringung der hilfebedürftigen Menschen aus Krisengebieten muss auch in unserem Landkreis, in unserer Region, gesichert werden. Die WiWO ist dazu in der Lage. Und durch das Engagement der WiWO kann ein möglicher privatwirtschaftlicher/primär gewinnorientierter Gebäudeneubau für bedürftige Flüchtlinge an ungeeigneter Stelle im Ort verhindert werden und städtebaulich in einem geordneten Rahmen umgesetzt werden. Von Seiten der Stadt wurde zugesichert, dass im Herbst 2017, rechtzeitig vor der Belegung des neuen Gebäudes, noch einmal eine Einwohnerinformationsveranstaltung stattfinden wird.

Dr. Uwe Malich
Bürgermeister